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Wiese
Eine Wiese ist ein Lebensraum, der durchschnittlich 40 Pflanzenarten aufweist und zahlreiche Tiere beherbergt. Verschiedene Grasarten und zahlreiche Kräuter bilden je nach Standort charakteristische Pflanzengesellschaften. Die meisten Wiesen sind Lebensräume, die durch menschliche Aktivität geschaffen wurden. Durch regelmäßige Mahd werden die Verbuschung sowie die anschließende Waldentstehung verhindert.
Das Angebot an Blütenpflanzen ist üppig. Über die gesamte Vegetationsperiode hinweg sorgen sie für ein buntes Landschaftsbild und locken damit auch zahlreiche Touristen ins Land. Diese Wiesen bieten Nahrungs- und Lebensgrundlage für zahlreiche tierische Blütenbesucher. Auch wir Menschen können das eine oder andere Kraut für kulinarische, medizinische oder kosmetische Zwecke nutzen.
In der Steiermark gibt es zum Glück noch zahlreiche artenreiche Wiesen. Das Thema "Ökosystem Wiese" bietet sich für den Unterricht geradezu an, ist lehrplankonform und kann darüber hinaus fächerübergreifend, projektorientiert erarbeitet werden. Aspekte, wie man die Wiese ins Papier bringt bzw. die Kräuter für kosmetische Zwecke oder beim Seifensieden nutzen kann, finden Sie bei unseren Wiesen-Projekten.
Projektlaufzeit
2018
Ziele
- Schaffen von artenreichen Wiesenflächen im Umfeld der Schule, für deren Erhalt sich SchülerInnen und Schule verantwortlich fühlen.
- Setzen dafür notwendiger ökologischer Maßnahmen in Kooperation zwischen Schule und Gemeinde.
- Die „Wiese der Kinder“ und die forschende Beschäftigung mit ihr sollen fixe Bestandteile des Unterrichts werden.
- Identifikation der SchülerInnen mit dem sie direkt umgebenden Natur- und Kulturraum soll gestärkt werden.
- Erstellen einer „Gebrauchsanleitung“ für weitere Gemeinden und Schulen, die die Projektidee eigenständig in ihrer Gemeinde umsetzen wollen.
Inhalte
Wiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa, aber auch zu den gefährdetsten. Viele Schulen in ländlichen Gegenden haben noch das Glück, von artenreichen Blühwiesen umgeben zu sein. Da viele Landwirte/Innen ihren Betrieb schließen bzw. Streuobstwiesen aufgrund des großen Arbeitsaufwandes aufgelassen werden, werden immer mehr Wiesen aber nicht mehr genutzt, fallen brach und die Artenvielfalt geht verloren.
Hier soll das Projekt ansetzen und Schulen dazu bewegen, in Kooperation mit der Gemeinde als Schulerhalter und Grundstückseigentümern, eine Fläche in Schulnähe zu gewinnen, die durch die Arbeit der SchülerInnen und GemeindearbeiterInnen wieder in eine artenreiche Wiesenfläche rückgeführt werden kann oder als solche erhalten bleiben soll oder überhaupt erst eine solche geschaffen werden soll.
Die komplexen ökologischen Zusammenhänge und mangelnde Artenkenntnis bei vielen PädagogInnen und auch JugendleiterInnen in der außerschulischen Jugendarbeit sind oft eine Hemmschwelle, sich näher mit Wiesen zu beschäftigen. Deshalb wird im Rahmen des Projekts die Schule nicht nur bei der Umsetzung der „Wiese der Kinder“ vom UBZ begleitet, sondern es werden PädagogInnen auch in die Materialien des UBZ – zB Wiesen-Material-Koffer – eingeschult, um dann mit den Klassen der kommenden Jahre die Entwicklung der Wiese auch weiterhin zu forcieren, zu dokumentieren und sie auch als Freiluft-Klassenzimmer für SchülerInnen als WiesenforscherInnen zu nutzen.
Dazu werden auch weitere begleitende Arbeitsmaterialien mit Informations- und Arbeitsblättern entwickelt. Das Wissen über die Merkmale der wichtigsten Pflanzen- und Tiergruppen, das Kennenlernen häufiger Insekten, Spinnentiere und Wiesenpflanzen sowie deren ökologische Zusammenhänge in den Stockwerken der Wiese werden kindgerecht thematisiert.
Das Projekt wurde im Jänner 2018 mit dem österreichweiten Naturschutzpreis "Die Brennnessel" ausgezeichnet.
- Stiftung "Blühendes Österreich" [Link]
Blühendes Österreich ist die gemeinnützige Privatstiftung der REWE International AG. Blühendes Österreich setzt sich für Artenvielfalt und Natur ein, um summenden Bienen, bunten Schmetterlingen und Vögeln weiterhin einen Lebensraum zu bieten. Die Stiftung unterstützt Projekte für den Erhalt und die Entwicklung besonders wertvoller bedrohter Lebensräume sowie Natur- und Umweltbildung. Der Naturschutzpreis „Die Brennnessel“ prämiert herausragende Naturschutzpioniere http://www.bluehendesoesterreich.at - Stadt Graz - Abteilung für Bildung und Integration [Link]
Projektlaufzeit
2019
Ziele
- Anbieten von Naturkosmetik-Projekttagen in Schulen
- Aufzeigen der Inhaltsstoffe von konventionell und natürlich hergestellten Kosmetik
- Kennenlernen von natürlichen Alternativen für den Alltag
- Förderung des kritischen Denkens rund um Verpackungsmüll
Inhalte
Jugendliche und Kinder, die konventionelle Kosmetik verwenden, kommen dadurch pro Tag mit min. 200 verschiedenen Chemikalien in Kontakt. Auch für viele Buben und junge Männer ist Kosmetik kein Tabu mehr. Auswirkungen auf die Gesundheit bzw. die Umwelt sind dabei nicht immer klar erkennbar. Andererseits bietet die Natur uns aber Zutaten, um eigene Kosmetikprodukte herzustellen – und dazu braucht man nicht einmal ein Labor.
Das UBZ bietet für Lehrerinnen und Lehrer in der Steiermark schon seit mehreren Jahren Seminare an, um zu zeigen, wie man aus meist pflanzlichen Rohstoffen Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel herstellen kann, wie Natur- und Biokosmetik definiert ist und auch wie man dadurch Verpackungsmüll einsparen kann.
Mit diesem Erfahrungsschatz aus der Praxis wird das Thema nun direkt in die Klassen gebracht, um mit den Schülerinnen und Schülern persönlich zu diesem Thema zu arbeiten und nachhaltige, unbedenkliche Kosmetikartikel gemeinsam herzustellen.
Das Projekt wurde im Jänner 2019 von der Kampagne "dm {miteinander}" als eines von 20 Siegerprojekten ausgezeichnet und gefördert.
- Kampagne "dm {miteinander}" [Link]
Projektlaufzeit
2011 - 2014
Ziele
- Stärkung des Wissens und Bewusstseins für das Ökosystem der Streuobstwiese
- Entwicklung eines modularen Lehrplans für die Qualifikation der StreuobstwiesenexpertInnen
- Entwicklung von Unterrichtsmaterialien zur Qualifizierung von StreuobstwiesenexpertInnen auf Basis des europäischen Leistungspunktesystem für Berufsbildung (ECVET)
- Vernetzung von Europäischen Initiativen zum Erhalt von Streuobstwiesen
Inhalte
Traditionelle Obstgärten mit Streuobstwiesen mit rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die letzten Jahrzehnte waren geprägt durch moderne Anbau- und Pflanztechniken (Monokulturen u.a. mit Einsatz von synthetischen Pestiziden). Dies brachte große Ertragssteigerungen, welche jedoch auf Kosten von Qualität, Artenvielfalt und des genetischen Reichtums gingen. So sind heute mehr als 80 % der Streuobstwiesen verschwunden und nur wenige Regionen in Europa verfügen über jene landwirtschaftlichen Strukturen, die den Erhalt und die Weiterentwicklung von Streuobstwiesen als Ort der Artenvielfalt sichern. Auch die Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten sinkt dadurch beträchtlich.
Mit dem EU-Projekt ESTO beteiligte sich das UBZ gemeinsam mit 11 Partnerorganisationen am EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen "Leonardo da Vinci". Dabei wurde ein auf dem Europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) basierender und derzeit einzigartiger Lehrplan (inkl. 40 Stundenbilder zu den Themen Pomologie, Management und Pflege, Vertrieb und Marketing, die in den Partnerländern praktisch getestet wurden) entwickelt. Das UBZ war für die Ausarbeitung der Stundenbilder verantwortlich. Während des Projekts wurden nationale Kompetenzzentren aufgebaut, um den Wissenstransfer zwischen Experten und Netzwerken öffentlicher und privater Einrichtungen und Organisationen der jeweiligen europäischen Länder weiter zu ermöglichen.
Ergebnisse
ESTO-Lehrplan, ESTO-Unterrichtsmappe mit 40 Stundenbilder zum Thema "Streuobstwiesen", Schaffung von Kompetenzzentren zu Streuobstwiesen in den Partnerländern
ESTO-Unterrichtsmappe (PDF, 8,8 MB)
Auftraggeber
- Europäische Kommission, Lebenslanges Lernen
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Abteilung 15 - Energie, Wohnbau, Technik [Link]
im Rahmen des Projekts "Umweltbildung Steiermark"
Partner
- Thüringer Ökoherz e.V. (Koordination), Deutschland
- Gründe Liga Thüringen e.V., Deutschland
- Institut für angewandte Ökologie und Grundlagenforschung (OIKOS), Österreich
- Die Schule für Obstbau und IT (OWET)
- Sozio-ökologisches Institut, Polen
- Forschungsinstitut für Gartenbau, Polen
- J. Dziubinska Bildungszentrum für Landwirtschaft, Polen
- Ecolinst - Das ökologische Institut für Nachhaltige Entwicklung, Ungarn
- Corvinus Universität Budapest (CUB), Ungarn
- Solagro (SOL), Frankreich
- Blomstergaarden, Dänemark
Projektlaufzeit
2000 bis 2002; 2006
Ziele
- Beratung von Landwirten und LandwirtInnen zwecks Fördermöglichkeiten
- Aufnahme von möglichst vielen artenreichen Schlägen und Landschaftselementen in den Vertragsnaturschutz und damit deren Absicherung für die nächsten Jahre
- Erstellung von Naturschutzplänen für den Gesamtbetrieb
- Hebung der Wertschätzung für die eigenen Schläge durch Vertragsnaturschutz
- Erstellung einer Arbeitsunterlage
Inhalte
1995 wurde in Österreich das ÖPUL mit Co-Finanzierung durch die EU beschlossen. Die Abkürzung „ÖPUL“ steht für „Österreichisches Programm einer umweltgerechten Landwirtschaft“. Dabei geht um die Beibehaltung bzw. um die Umsetzung einer umweltgerechten, nachhaltigen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, um die vielseitige und oft kleinstrukturierte Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten.
Die daraus resultierende Ertragsminderung bzw. auch die Arbeitserschwernis (Hutweiden, Bergmähder, Streuobstwiesen etc.) wird dem Landwirt/der Landwirtin finanziell abgegolten. Durch Kartierungen und Beratungsgespräche wurde ein Arbeitsplan bzw. ein Naturschutzplan für den gesamten Betrieb erstellt.
Alle GrundbesitzerInnen steiermarkweit, die einen gesamtbetrieblichen Naturschutzplan ausarbeiten ließen, erhielten eine vom UBZ verfasste Arbeitsunterlage "Typische Pflanzen auf meinem Betrieb - Typische Tiere auf meinem Betrieb".
Ergebnisse
Innerhalb von 3 Jahren wurden 74 Landwirte und Landwirtinnen aufgesucht und beraten. Die Arbeitsunterlage "Typische Pflanzen auf meinem Betrieb - Typische Tiere auf meinem Betrieb" wurde erstellt und steiermarkweit versandt.
Auftraggeber
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Abteilung 13 - Naturschutz - Ländliches Fortbildungsinstitut Steiermark (LFI)
Partner
- Mag. Ronald Pichler (Naturschutzbeauftragter für GU, WZ und VO)
- Netzwerk Naturschutz-Ländliche Entwicklung
- EU

Downloads
CloseZum Thema Wiese bieten wir Ihnen diverse Downloads zur Verwendung im Unterricht.