Luft kann Ball spielen

 

Luft atmen wir ab dem Moment unserer Geburt ein,  20 000- bis 30 000-mal täglich – ein Leben lang,  ohne Pause. Trotzdem ist uns dieses Lebensmittel Nr. 1 oft nicht bewusst, denn man kann Luft nicht sehen, die Luft selbst hat auch keinen Geruch und bewusst spüren kann man sie erst, wenn Wind geht. Oft bezeichnet man Luft sogar als „Nichts“, dabei kann Luft so viel – zB Ball spielen.

Das brauchst du dazu

  • Fön
  • Styroporball (u. U. geht auch ein Tischtennisball)
  • Behältnis, das du als Tor oder Korb verwenden kannst (Topf, Korb)

So gehts
Stelle ein Behältnis bereit, das du als Ziel verwenden kannst. Das kann ein Topf sein, ein Korb oder du baust dir einen eigenen kleinen Basketballkorb wie im Bild. Du kannst den Ball auch anmalen, damit er wir ein Basketball aussieht. Du erkennst dann auch seine Bewegungen in der Luft besser.

Schalte den Fön ein und halte ihn ruhig und ganz gerade nach oben. Platziere den Styroporball vorsichtig in der Mitte des Luftstroms. Du kannst auch einen Tischtennisball benutzen, dieser könnte aber zu schwer sein – das hängt von der Stärke des Föns ab.

Der Ball bleibt in der Luft und „tanzt“ auf dem Luftstrom. Das funktioniert vielleicht nicht gleich. Versuche es ein paar Mal. Wenn es funktioniert, bewege den Fön ganz langsam zum Behältnis hin. Wichtig ist dabei, dass der Fön nicht hin und her wackelt. Wenn der Ball über dem Ziel ist, ziehe den Fön schnell weg. Der Ball fällt nach unten. Hast du getroffen?

Hat das alles geklappt? Jetzt sind deiner Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Funktioniert es auch, wenn du den Fön leicht gekippt hältst? Oder mit zwei Bällen? Werde zum Astronauten oder zur Astronautin und schau dir die Erde aus dem Weltall an: Stecke dazu weiße und gelbe Pins in einen schwarzen Hintergrund. Kannst du dein Sternzeichen nachpinnen? Gestalte die Styroporkogel zur Erde um und lass sie durch das Weltall fliegen!

Hintergrundinfo
Das passiert bei dem Versuch: Trifft der Luftstrom auf den Ball, wird die Luft seitlich abgedrängt, so wie in der Grafik. Dadurch wird die Luft um den Ball beschleunigt. Es entsteht hier ein Unterdruck und folglich eine Druckkraft der Luft von außen. Diese Druckkraft, die von allen Seiten wirkt, verhindert, dass der Ball auf die Seite „weghüpft“. Der Ball schwebt also über dem Fön und beginnt sich auch zu drehen. Diesen Effekt, also die Entstehung des Unterdrucks bei schnellerer Strömung, nennt man Bernoulli-Effekt – benannt nach einem Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts.

Das wichtigste und bekannteste Einsatzgebiet dieses Effekts ist das Fliegen: Die Flügel von Flugzeugen sind so geformt, dass über dem Flügel ein Unterdruck entsteht, wenn Luft den Flügel umströmt. Dadurch bleibt das Flugzeug in der Luft.

Dieser Versuch zeigt, dass Luft nicht „Nichts“ ist. Es gibt viele andere einfache Experimente, die das auch zeigen. Einen „Stationenbetrieb zum Thema Luft (13 Experimente)“ findest du bei unseren Luft-Downloads

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