Dämmen bringt's!

Bei diesem Versuch wird das Absinken der Wassertemperatur in einem gedämmten und einem nicht gedämmten Gefäß verglichen. Wähle Dämmmaterialien, die dir zur Verfügung stehen und beobachte, wie sich die Temperatur in den Gefäßen verändert. Du kannst auch verschiedene Materialien und deren Dämmwirkung vergleichen.

Das brauchst du dazu

  • 2 gleiche Glasgefäße (Flaschen, schmale Glasvasen etc.)
  • verschiedene Materialien zum Dämmen (Schafwolle, Zeitungspapier, Kork, Stoffreste, Verpackungsmaterial …)
  • Küchenthermometer (digital oder analog)
  • heißes Wasser (Achtung: Verwende kein kochendes Wasser, es funktioniert auch bei etwas niedrigerer Anfangstemperatur.)
  • Trichter, Papier, Stift, Uhr

So gehts

  1. Nimm ein Glasgefäß und umwickle es mit dem Material, das du fürs Dämmen ausgewählt hast. In unserem Fall besteht die erste Lage aus Zeitungspapier, die zweite Schicht ist Schafwolle, diese ist außen noch mit Verpackungsmaterial umschlossen und mit Gummiringerln fixiert.

    Das zweite Gefäß wird nicht gedämmt.

    Du kannst auch nur ein Dämmmaterial verwenden und den Versuch mit verschiedenen Materialien wiederholen, um die Dämmwirkung zu vergleichen.

  2. Lege ein Blatt Papier und einen Stift bereit, damit du alle fünf Minuten die Messergebnisse notieren kannst. Eine einfache Tabelle macht das Ganze übersichtlicher.

  3. Fülle nun in beide Gefäße gleich viel heißes Wasser und miss die Anfangstemperatur. Notiere diese Temperatur für beide Gefäße in deiner Tabelle.

  4. Miss im Abstand von 5 Minuten die Temperatur in den Gefäßen und schreib die Ergebnisse in die Tabelle. Wiederhole dies 5- bis 6-mal.

Was hast du festgestellt? Wie haben sich die Temperaturen in den einzelnen Gefäßen im Messverlauf verändert? Wenn du verschiedene Materialien verglichen hast, welche Materialien dämmen besser, welche schlechter?


Ergebnis
Bei diesem Versuch wird gut sichtbar, dass bei Dämmung die Temperatur im Vergleich nur sehr langsam sinkt und die Wärme gut erhalten bleibt. Das Gleiche gilt für Gebäude, wo gute Dämmung dafür sorgt, dass die Wärme nicht nach außen verschwindet.

In den 30 Minuten Messzeit ist die Temperatur im gedämmten Gefäß nur sehr langsam um ca. 7 °C gesunken, im nicht gedämmten Gefäß um ca. 24 °C.

Hintergrundinfo
Mehr als die Hälfte der Endenergie im Haushalt fließt in die Heizung. Mit einer guten Dämmung kann ein wichtiger Beitrag geleistet werden, viel Energie einzusparen und damit CO2 zu reduzieren.

Als Wärmedämmung werden Materialien (Dämmstoffe) oder spezielle Bauweisen bezeichnet, die verhindern, dass Wärme über die Wände oder das Dach verloren geht. Oft wird auch der Begriff Isolierung verwendet. Dabei macht man sich die Eigenschaft von speziellen Stoffen zunutze, die Wärme schlecht weiterleiten. Luft hat diese Eigenschaft. Das bedeutet, je mehr Luft in einem Material eingeschlossen ist, desto besser ist die Dämmwirkung. Es ist wichtig, die gesamte Gebäudehülle „einzupacken“, damit die Dämmung eine möglichst große Wirkung hat. Dazu gehören neben den Außenwänden auch die Kellerdecke und der Dachboden. Besonders empfehlenswert sind ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Dadurch wird die Umwelt geschont und der Erhalt der Naturlandschaft unterstützt.

Neben höheren Heizkosten kann es bei schlecht gedämmten Gebäuden außerdem zu Schäden an Bauteilen kommen, da sog. „Kältebrücken“ entstehen. Kältebrücken (auch Wärmebrücken genannt) sind Stellen im Gebäude, über die aufgrund schlechter Dämmung oder Baumängel Wärme verloren geht. An diesen Stellen, die aufgrund des Wärmeverlustes kühler sind als die umgebenden Flächen, kondensiert die Feuchtigkeit der Luft und die Wand wird feucht. Die Feuchtigkeit führt zu Schimmelbildung, Holz verfault und Ziegel zerbröckeln.

Ob ein Gebäude gut oder schlecht gedämmt ist, lässt sich mit einer Wärmebildkamera feststellen. Auch lassen sich Schwachstellen des Gebäudes aufzeigen.

 >> zurück