Boden - Fingerprobe

Böden sind unterschiedlich aufgebaut und die physikalischen Eigenschaften des Feinbodens (alle Bodenteilchen bis zu 2 mm Durchmesser) hängen stark davon ab, wie groß die Anteile an kleineren und größeren Bodenteilchen sind.

Was brauchst du dazu?

  • je 250 g verschiedener Bodenproben
    (Ackerboden, Gartenerde, sandiger Auboden, Ton …)
  • Wasser
  • eine Unterlage, die schmutzig werden darf

So gehts
Mit dem sprichwörtlichen Fingerspitzengefühl gehst du nun an die Sache heran:

  1. Nimm eine kleine Menge der Bodenprobe zwischen Daumen und Zeigefinger und zerreibe sie nahe deinem Ohr. Hörst du ein Knirschen?
  2. Zerreibe nun eine kleine Menge der Bodenprobe auf deiner Handfläche. Du kannst deine Handfläche dazu leicht befeuchten. Wie fühlt es sich an? Welche Teilchen kannst du entdecken?
  3. Zum Schluss versuche aus deiner Bodenprobe ein Würstchen zu formen. Auch hier kannst du etwas Wasser dazugeben. Gelingt es dir?

Ergebnis
Kannst du es zwischen den Fingern nahe am Ohr knirschen hören bzw. fühlt es sich beim Zerreiben auf der Handfläche rau an, gibt es einen Sandanteil in der Bodenprobe.
Je nach Anteil von Sand handelt es sich hier um Bodenarten wie Sand, schluffigen Sand oder sandigen Lehm.

Findest du winzige glänzende Teilchen, so deutet dies auf einen Boden mit einem gewissen Anteil an Schluffteilchen hin.
Beispiele für mögliche Bodenarten sind Schluff, lehmiger Schluff, schluffiger Ton oder eine andere mit Schluff kombinierte Bodenart.

Wenn es dir möglich war, eine Figur zu formen oder ein Würstchen auszurollen, dann findet sich im Boden ein gewisser Anteil von Tonteilchen.
Mögliche Bodenarten sind zB Ton oder schluffiger Ton.

Hintergrundinfo
Die Methode der Fingerprobe, mit deren Hilfe die Zusammensetzung des Feinbodens (Teilchen kleiner als 2 mm) grob festgestellt werden kann, wird gerne von BodenkundlerInnen und BodenschätzerInnen im Gelände angewandt. Entscheidend für die Bewertung der einzelnen Bodenproben ist deren Anteil an Sand, Schluff und Tonteilchen.

  • Sand: Körner mit einem Durchmesser von 0,063 mm bis 2 mm
  • Schluff: Körner mit einem Durchmesser von 0,002 mm bis 0,063 mm
  • Ton: Partikel mit einem Durchmesser kleiner 0,002 mm


Die Kenntnis von der Feinstruktur des Bodens ist nicht nur für BodenkundlerInnen und BodenschätzerInnen vom Finanzamt von Bedeutung, sie hat vor allem für den/die LandwirtIn selbst eine hohe Aussagekraft. Sie gibt Auskünfte über die Bearbeitbarkeit sowie über den Nährstoff- und Wasserhaushalt des Bodens und infolgedessen auch darüber, welche Getreideart oder welche Früchte man dort anbauen kann.

Eine ganz genaue Bestimmung des Bodens kann jedoch nur durch eine gründliche Untersuchung in einem Labor erfolgen.

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