Achtsames Hineinhören

Durch die Auseinandersetzung mit dem Wort „hören“ in einen achtsamen und ruhigen Moment eintauchen!

So gehts
Schnapp dir ein Blatt Papier und schreibe in die Mitte groß das Wort „hören“. Atme ein paar Mal durch und versuche nun, diesem Wort unterschiedliche Vorsilben hinzuzufügen. Halte nach jeder hinzugefügten Silbe kurz inne und achte dabei genau auf Veränderungen zB in deinen Gedanken oder in deiner Stimmung. Verändert sich dabei dein Atem?

Mach die Übung, bis dir keine weitere Vorsilbe mehr einfällt. Es dürfen gerne auch neue, kreative Wörter entstehen!

Gratuliere, du warst schon ganz im Moment, das nennt man Achtsamkeit!

In einer weiteren Runde könntest du nun die entstandenen Wörter unterteilen in Bedeutungen, die dich eher zur Ruhe bringen oder aufwühlen, und die Vorsilben in zwei unterschiedlichen Farben markieren.

Zuletzt kannst du noch eine kleine Meditation anhängen: Such dir das Wort aus, das dich am meisten beruhigt und verbinde es mit deinem Atem. Denke die „Vorsilbe“, wenn du einatmest und „hören“, wenn du ausatmest. Wiederhole das ein paar Mal, bis du merkst, dass du innerlich ruhiger geworden bist und deine Atmung langsamer wird. Viel Entspannung!

Variante
Um auch den Hörsinn mit einzubauen kannst du dir die Wörter auch laut vorsagen. Spiele mit den Tonlagen deiner Stimme und mit der Betonung der Wörter (mal sagst du das Wort tief, dann hell, mit Energie oder ganz zart) und beobachte wie vorhin, was das mit dir macht.

Hintergrundinfo
Achtsamkeit ist eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Im Zustand der Achtsamkeit ist man klar und man kann jede innere und äußere Erfahrung nicht nur körperlich, sondern auch mental im Hier und Jetzt registrieren und zulassen. Die meiste Zeit sind wir mit unseren Gedanken schon bei zukünftigen Aufgaben oder hängen in der Vergangenheit fest. Das lenkt unsere Aufmerksamkeit weg von dem jetzigen Moment, der jetzigen Aufgabe, dem jetzigen Gefühlszustand, den jetzigen Körperregungen. Achtsamkeitsübungen helfen, den Fokus wieder auf den Moment zu lenken.

Sich auf ein Wort, dessen Bedeutung für mich, die Bilder und Gefühle, die es in mir erzeugt zu konzentrieren, ist eine Möglichkeit, achtsam zu sein. Gleichzeitig zeigt es, wie geringste Veränderungen in der Sprache und sogar nur geringe Nuancen in der Tonlage uns in unserer Stimmung und unseren Körperempfindungen und -reaktionen beeinflussen können. Mit diesem Wissen kann man auch im Umgang und im Gespräch mit anderen Menschen achtsamer handeln.

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