Waschmittel selbst gemacht

 

Waschmittel kann man mit wenigen Zutaten ganz leicht selbst herstellen. So vermeidet man auch die Vielzahl an Zusatzstoffen, die in handelsüblichen Waschmitteln beigemengt sind wie zB Füllstoffe. Die Füllstoffe sind meist Natriumsulfate, die zu einer Übersalzung führen, oder schwer abbaubare Silikate, die dafür sorgen, dass das Pulver nicht verklumpt.

Natron und Soda, die bei unserem selbst gemachten Waschmittel zum Einsatz kommen, sind natürlich vorkommende Stoffe, die biologisch abbaubar sind, auch wenn sie großindustriell hergestellt werden.

Das brauchst du dazu

  • 2 Esslöffel fein geriebene Kernseife
  • 2 Esslöffel Natron
  • 1 Esslöffel Waschsoda
  • 5 Tropfen ätherisches Bio-Lavendelöl
  • 2 Esslöffel Zitronensäure (optional bei weißer Wäsche)
  • verschließbarer Behälter (100 ml)
  • Küchenreibe, Schale, Esslöffel

So gehts
Reibe mit der Küchenreibe die Seife ganz fein. Vermische nun die Seifenflocken mit Natron, Waschsoda und Lavendelöl. Fülle das Pulver in einen kleinen luftdichten Behälter ab, damit es zu keiner Klumpenbildung kommt.

Bei normal verschmutzter Wäsche gibst du 1 gehäuften EL des Waschmittels in das Pulverfach der Waschmaschine.
Für weiße Wäsche kannst du dem Rezept zwei Esslöffel Zitronensäure zufügen.
So wird deine Wäsche sauber, ohne dass die Umwelt oder deine Gesundheit belastet wird. 

Hintergrundinfo
Selbst gemachtes Waschmittel schont nicht nur Umwelt und Gesundheit, sondern auch die Brieftasche. Neben zahlreichen Füllstoffen enthalten viele handelsübliche Waschmittel eine Reihe von nicht immer sinnvollen Waschmittelzusätzen, darunter auch Mikroplastik.


Waschmittelzusatzstoffe (eine Auswahl)


Wasserenthärter
optimieren die Reinigungswirkung der Tenside. Die sich dabei bildenden Komplexe sind aber wasserunlöslich und verbleiben in den Kläranlagen im Schlamm.

Bleichmittel
werden eingesetzt, um farbige Verunreinigungen oxidativ zu bleichen.

Enzyme
(Proteasen) spalten makromolekulare Verunreinigungen wie zB Stärke oder Proteine in leicht lösliche Aminosäuren. Diese wirken nur bei niedrigen bzw. mittleren Temperaturen. Bei hohen Temperaturen werden die Enzyme allerdings zerstört.

Optische Aufheller
sind Verbindungen, die sich auf die Faser legen. Sie absorbieren sichtbares Licht und geben in einer Fluoreszenzerscheinung blaues Licht, als Kontrafarbe zu gelb, ab. Dadurch wirkt die Wäsche strahlend weiß.

Geruchsstoffe
(natürliche und synthetische) verleihen der Wäsche einen frischen Duft. Sie können jedoch teilweise allergische Reaktionen hervorrufen.

Alkalien
sind dafür verantwortlich, den pH-Wert der Waschlauge zu erhöhen. Dies bewirkt ein Aufquellen der Fasern. Der Schmutz ist dadurch leichter ablösbar.

Entschäumer
verhindern, dass beim Waschen zu viel Schaum entsteht.

Schaumregulator
verhindert die Schaumbildung.

Wasserglas
verhindert die Korrosion der Metallteile in der Waschmaschine.

Vergrauungsinhibitor
verhindert, dass sich bereits gelöster Schmutz wieder an der Faser anlagert.

Verklumpungsschutz
Gegen Verklumpung des pulverförmigen Waschmittels wird Natriumsulfat beigemischt.

Verfärbungsinhibitoren
bewirken, dass sich Farbstoffe eines Textils nicht auf anderen Textilien anlagern können.

Mikroplastik
(= Synthetische Polymere) werden Waschmitteln zugesetzt um zB Grauschleier oder Verfärbungen zu verhindern oder dem Waschmittel eine bestimmte Konsistenz zu verleihen.


Alternativ dazu die Inhaltsstoffe unseres Waschmittels

Soda
Natriumcarbonat: Na2CO3

Soda ist ein natürlich vorkommendes Salz der Kohlensäure, das mit Wasser gemischt eine alkalische (basische) Lösung ergibt. Durch den hohen PH-Wert eignet sich diese gut zum Putzen und Waschen. Soda löst Flecken und Fette und macht die Wäsche weich (Entkalkungsmittel, da es ganz natürlich mit den Härtebildnern im Wasser reagiert).

Achtung! Fasern aus Wolle und Seide sollten nicht mit Soda gewaschen werden, da diese aus Kohlenstoffverbindungen bestehen, welche gerne mit den gelösten Carbonationen reagieren. Dadurch quellen die Fasern auf und das Gewebe wird zerstört.

Das im Handel auch erhältliche Kristallsoda (Na2CO3 · 10 H2O) enthält gebundenes Wasser und ist für Waschmittel nicht geeignet.

Natron
Natriumhydrogencarbonat: NaHCO3

Natron kann ebenfalls zu Reinigung eingesetzt werden. Es wirkt auch desinfizierend, kalk- und fettlösend.

Eine Natronlösung ist aufgrund ihrer Zusammensetzung etwas weniger basisch, hat also einen nicht so hohen PH-Wert, als eine Sodalösung und ist somit auch für feinere Gewebe geeigneter.

Bei Natron - auch als Backpulver bekannt - reines Natron verwenden, denn in den kleinen Backpulversäckchen, die es zu kaufen gibt, ist auch noch Stärke enthalten).

Zitronensäure
Citronensäuremonohydrat, C6H8O7 · H2O (pro Molekül Citronensäure ein Molekül Kristallwasser)

Zitronensäure kann als Bleichmittel dem Waschpulver zugesetzt werden, um weiße Wäsche zu reinigen. Dunkle Wäsche sollte nicht mit Zitronensäure gewaschen werden, da sie dadurch an Farbe verliert.

Ätherisches Öl
Als Duft wurde bei diesem Rezept bewusst ätherisches Lavendelöl eingesetzt, da dieses (auch unverdünnt) auf die Haut gelangen kann. Ätherische Öle können ganz individuell Hautreizungen und auch Allergien auslösen, daher bitte vorsichtig einsetzen.

Tipps

  • Flecken können vor dem Waschgang mit zB Gallseife, Bio-Spülmittel, Stärkemehl oder anderen Hausmitteln behandelt werden.
  • Als Weichspüler eignet sich 5 %iger Apfelessig.

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